Motta Palousa (Solo on Tour)

Heute ist mir etwas passiert, was mir noch nie passiert ist auf einer Tour. Nämlich die geplante Tour zum Crap Furo, dem Mittelpunkt von Graubünden, zu verpassen. Von Surava starte ich meine Tour. Über die Brücke der Albula und rein in die Steigung. Ein Blick aufs GPS, stimmt auch . Bin also auf der vorgesehenen Route, so glaubte ich zumindest. Höhenmeter um Höhenmeter vernichte ich in einem zügigen Tempo.

Übernachtet bin ich in einem schönen Zimmer in einer Pension in Surava.

Der berühmte Felssturz von Brienz ist auf der gegenüberliegenden Hangseite gut zu sehen.

Links vom Weg sehe ich ein Tobel, ich denke, jetzt wird dann gleich die Traversierung über das Tobel kommen. Aber es will einfach nicht kommen. Mittlerweile habe ich die Höhenmeter, die es zum Crap Furo braucht, bei weitem zurückgelegt. Etwas kommt mir komisch vor. Wie komme ich nur hinüber zum Crap Furo?

Jetzt ist mir alles klar, als ich bei Aclas eintreffe und den Wegweiser sehe. Nix Crap Furo. Motta Palousa steht drauf. Ach shit, kommt aus meinem Mund. Also erst einmal niedersetzen auf das gemütliche Bänklein neben dem Kirchlein. Mein GPS wurde mir zum Verhängnis. Denn ich hatte auf meinem Gerät beide Touren(Crap Furo & Motta Palousa) geladen. So zeigt mir das GPS halt auch beide Touren an, als ich in Surava über die Brücke fuhr. So folgte ich zwar der Route, aber es war die falsche. Diese führen nur wenige Meter voneinander in die Steigung.

Umdrehen ist keine Option für mich. Also ich wollte am Nachmittag sowieso noch auf der anderen Bergseite die Tour zur Acla Daveins fahren, das wären auch nochmals ca. 800Hm. Bis zum Motta Palousa sind es etwa gleich viel. Demzufolge beschliesse ich eine Planänderung und mein neues Ziel ist der Motta Palousa. Diese Tour wollte ich eigentlich nicht alleine unter die Räder nehmen. Es ist wie es ist, so pedaliede ich weiter den langen Aufstieg bis zur Alp Ozur.

Bis zu der Alp ist alles auf guten Forstwegen fahrbar. Aber dann wird der Weg zu einem Pfad und was für ein Pfad. Erstens ist er fast nicht zu erkennen. Nur die weiss – rot weissen Markierungen an den spärlichen Steinen lässt ein Weg erahnen.

Zudem wird der Pfad abartig steil. Zum Glück habe ich Unterstützung. Auf dem letzten Zwick kann ich mit ein paar Pausen praktisch den ganzen Aufstieg fahrend bewältigen.

Blick hinunter ins Albulatal.

Motta Palousa in Sicht.

Lenzerhorn mit Brienzer Felssturz.

Ist das nun der Motta Palousa? Das Schild sagt etwas anderes aus.

Ich bin beim Colm da Bovs gelandet. Ach ja, ein Stück weiter oben kann ich ein Steinhaufen entdecken. Dort muss der Palousa sein. Los, dann halt noch eine Stufe höher.

In der Mitte der Heinzenberg. Rechts Scalottas, Danis und das Stätzerhorn. Unten Lenz und Schinschlucht. Links unten Mon, wo ich heute auch noch vorbei fahren werde.

Blick Richtung Bivio und Julierpass.

Geschafft, was ich hier oben antreffe, ist ein Wahnsinn. Diese 360° Rundumsicht ist einfach phänomenal. Hier mache ich es mir gemütlich. Ich kann nicht genug bekommen von dieser Aussicht. Nur schade hat es keine Hinweistafel mit dem Namen.

Blick bis zu den Davoser Bergen. Rechts hinten das Jakobshorn.

Dort hinten links, ein Stück weiter unten ist noch ein Aussichtspunkt. Aber ich bin hier ja viel höher, also ist für mich hier der Motta Palousa. Gem. Topo Schweiz Karte ist effektiv dort der offizielle Motta Palousa.

Nehme mir noch Zeit, um mich in die wärmende Sonne zu legen.

Links: Mutten, Mon & Stierva Im Hintergrung das Domleschg.

Am Anfang ist der Trail gut sichtbar.

Hier fängt das werweissen an, welche Linie ist die richtige? Ich wusste von Roger, dass man den höchsten Track wählen soll. Beim besten Willen, der höchste Track sieht man fast nicht. Ich folge dem 2 höchsten. Mein GPS zeigt mir, dass ich zu weit unten bin, zwar nur wenig. Aber das ist der entscheidende Fehler, denn mein Pfad endet bei einer Geröllhalde. Respektive von dort führt ansatzweise ein Weg genau der Falllinie hinauf. Ich überlege, will ich mir das antun? Ist dort ober der richtige Trail? Nach langem überlegen entschloss ich mich umzukehren und über die Wiese zum Forstweg zu traversieren. Im Nachhinein hätte ich es wagen können, denn mein Studium Zu Hause sagte mir, dass der Track ober weiterführt. Ohjeh, Pech gehabt, aber in Anbetracht, dass ich alleine unterwegs war und die Zeit schon fortgeschritten ist, wollte ich kein Risiko eingehen.

Dieser Wald wurde dann zu meiner Abfahrt, bis ich bei einem Wegweiser wieder in den Orginaltrack einbiegen konnte. Dieser führt oberhalb von Salouf wunderschön durch ein Wäldchen.

Bis ich die Strasse überquere und wieder auf einem Trail Richtung Savognin fahre. In Cunter überquere ich den Fluss und mache mich auf der Strasse in Richtung Riom und Salouf auf. Die Sonne brennt mit ihrer vollen Kraft und das im September.

Hier erreiche ich den Traileinstieg, der bis nach Tiefencastel führt. Dieser wird von der Community als sehr Lohnenswert beschrieben.

Der erste Teil führt nach Mon. Dann müssen ein paar technisch schwierige Passagen gemeistert werden. Eine ist mir dann doch zu fest verblockt und ich lege einen Sicherheitsabtieg ein. Auch der Trail von Tiefencastel bis Surava hat es in sich. Da noch wegen eines Rutsches ein paar Höhenmeter in einer Umfahrung zurückgelegt werden müssen. Aber ich habe ja einen grossen 750 Watt Akku dabei. So muss ich mir keine Sorgen machen, dass der Akku ausgeht.

Fazit: Eine happige Tour mit einem langen, kräftezehrenden Aufstieg bis zum Palousa. Aber man wird belohnt durch eine überwältigende Landschaft. Und Trails im mittleren bis schweren Bereich. Also für mich auch ohne Orginalroute bis Savogin eine lohnenswerte Tour. Aber diese Orginaltrails werde ich sicher noch bei Gelegenheit nachholen. Heute habe ich so einiges erlebt, planmässig und unplanmässig.

https://www.relive.cc/view/v26M7YXoV3v

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